Der Hildegardis-Verein mit Sitz in Bonn, dessen Mitglieder sich seit über 100 Jahren für Frauenförderung einsetzen, bietet das Programm „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“ für weibliche Nachwuchskräfte seit einigen Jahren mit der Deutschen Bischofskonferenz, den (Erz-)Diözesen und katholischen Organisationen an. Neben Kita-Fachberaterin und Mentee Kerstin Malterre waren vier weitere Frauen zu dem im Programm vorgesehenen, sogenannten Intervisionstreffen eines Teils des Mentoringsjahrgangs in Würzburg zusammengekommen: Michaela Beiersdorf (Bistum Mainz), Alena Buckl und Katharina Hupp (beide Bistum Eichstätt) sowie Franziska Kühn (Caritasverband für die Diözese Fulda). Die fünf Mentees hatten einen Tag lang Gelegenheit sich auszutauschen und von Frauen, die im kirchlichen Bereich bereits Führungspositionen einnehmen, einen Einblick in ihre Arbeit und damit verbundene Führungsthemen zu erhalten.
Tipps und Erfolgsrezepte
Am Vormittag des 15. Oktobers lag der Fokus zunächst auf Austausch und kollegialer Beratung. Online war Stephanie Rieth zugeschaltet. Sie ist Leiterin des Zentraldezernats und Bevollmächtigte des Generalvikars im Bistum Mainz – und nimmt damit auf höchster Ebene Leitungsverantwortung wahr. Rieth schilderte den Mentees ihre Arbeit in einem stark von Männern geprägten Bereich und gab Tipps für das Handeln als Führungskraft. Anschließend erläuterte Sonja Schwab, ehemalige Mentee des Programms und inzwischen Leiterin der Abteilung „Soziale Dienste“ beim DiCV Würzburg, Erfolgsrezepten, die helfen der Aufgabe als Frau in Führungsverantwortung gut gerecht zu werden.
Die Gruppe selbst hatte sich für das Interventionstreffen das Thema „Ja. Nein. Vielleicht: Als Führungskraft Entscheidungen treffen“ auf der Tagesordnung gewünscht. Hierzu war für den Nachmittag Eva Pscheidl, Fachbereichsleiterin Pflege und Betreuung beim Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg, ins Caritashaus gekommen. Pscheidl ist selbst ehemalige Mentee des Programms und unterstützt den Hildegardis-Verein im Support-Team von „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“. In einem kurzweiligen Vortrag erläuterte sie unter anderem unterschiedliche Entscheidungstheorien und -phasen.
Entscheidungen nicht vermeiden
Zudem stellte Pscheidl zum Thema klar: „Eine Entscheidung nicht zu treffen, weil man etwa Angst vor der Reaktion des Gegenübers hat, ist nicht gut.“ Eine Entscheidung zu treffen sei immer besser, als dies zu unterlassen, denn Vermeidung führe oft zu Schwierigkeiten. Den Mentees gab sie Tipps und Methoden für eine gute Entscheidungsfindung, auch unter Einbeziehung von Mitarbeitenden, mit auf ihren weiteren Berufsweg. Ein Weg, auf den die fünf Frauen und ihre Kolleginnen des Mentoringjahrgangs in den kommenden Wochen und Monaten durch das Programm „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“ weiter bestmöglich vorbereitet werden.
Anna-Lena Herbert/Kerstin Malterre