Münsterschwarzach (POW) Benediktinerpater Dr. Anselm Grün (79) ist für sein schriftstellerisches Wirken mit dem Preis „Per Artem Ad Deum“ für das Jahr 2023 gewürdigt worden. Die durch die polnische Messe Targi Kielce verliehene Medaille steht unter Schirmherrschaft des vatikanischen Dikasteriums für die Kultur und die Bildung und wird jährlich vergeben. „Die Weisheit des Wortes als Wegweiser auf den Pfaden des täglichen Lebens“, so lautete die Begründung für die Auszeichnung des Benediktinermönchs, der mit mehr als 300 geschriebenen Büchern zu den wohl bekanntesten christlichen Autoren zählt.
In seiner Begrüßung freute sich Abt Michael Reepen über die Ehrung durch Andrzej Mochoń, Präsident der Messe Kielce (Targi Kielce), und sein Team, die am Montag, 14. Oktober, nach Münsterschwarzach angereist waren. Mochoń betonte in seiner Ansprache das außergewöhnliche Werk Grüns: „Er vermittelt den Reichtum der christlichen Botschaft an Menschen, die nach Spiritualität suchen, und bietet dabei eine neue Perspektive auf klassische religiöse Themen. Seine Werke helfen den Menschen nicht nur, das Christentum zu verstehen, sondern regen auch zu einer tieferen Reflexion über den Sinn des Lebens, den Glauben und die Stellung des Menschen in der Welt an.“
Weiter ging Mochoń auf die zahlreichen Übersetzungen und die internationale Bedeutung Grüns ein, die vielen Menschen auf der ganzen Welt Hoffnung schenken würden. Nach der Verleihung zeigte sich Grün bescheiden. „Mein Ziel war und ist immer, die Schönheit des Glaubens zu zeigen. Ich bin kein Künstler, aber ich versuche, in meinen Büchern das Erbe und die Tradition unseres Glaubens herauszuarbeiten und den Menschen dadurch Hoffnung zu geben. Die Botschaft des Christentums sollte nicht in erster Linie Moral sein, sondern das Gute und eben die Schönheit“, sagte er.
Verlagsleiter Bruder Ansgar Stüfe erinnerte sich an die Anfangszeit des Autors Grün. Sein erstes Buch „Reinheit des Herzens“, das 1976 erschienen ist, sei eigentlich nie als Buch geplant gewesen. Die erste Münsterschwarzacher Kleinschrift unter dem Titel „Gebet und Selbsterkenntnis“ erschien erst einige Jahre später – und damit habe auch der Erfolg begonnen. „Ein Erfolg, der Ergebnis einer harten Arbeit ist“, stellte Stüfe fest. Das neueste Werk, eine Autobiografie mit dem Titel „Anselm Grün: Mönch und Mensch“ anlässlich des bevorstehenden 80. Geburtstags von Grün im Januar, kam am selben Tag aus der Druckerei. Neben diesem Buch übergab der Verlagsleiter auch „Gebet und Selbsterkenntnis“ an die Gäste aus Polen.
Nach der Mittagshore besichtigte das Team von Targi Kielce das Kloster mit seinen 20 Betrieben und erfuhr, dass die Abtei nicht nur ein Ort des Gebets und Zuhause für knapp 100 Mönche ist, sondern mit über 300 Angestellten auch ein mittelständisches Unternehmen. Ganz im Sinne des Ordensgründers Benedikt wird hier gebetet und gearbeitet. Die Benediktiner unterhalten mit dem Egbert-Gymnasium eine Schule mit 850 Schülern. Weitere Betriebe sind der Vier-Türme-Verlag und die Druckerei Benedict Press, die Buchhandlung „Buch und Kunst“ im Klosterhof, der Fair-Handel, ein großes Gästehaus, Klosterbäckerei und Klostermetzgerei, Kunstwerkstätten sowie eine Gold- und Silberschmiede, die mit Schreinerei und Metallwerkstätte zur Klostermanufaktur gehört. Hinzu kommen die Landwirtschaft und ein großer Park für regenerative Energien, durch den die Abtei energetisch autark sein kann.
Die Medaille „Per Artem ad Deum“ und die Messe „Sacroexpo“
Die Medaille „Per Artem ad Deum“ wird seit 2005 im Rahmen der Internationalen Ausstellung für Kirchenbau, Sakralkunst und Devotionalien „Sacroexpo“ auf der Messe Targie Kielce in Polen verliehen. Sie ehrt Künstler oder Institutionen, deren Schaffen zur Entwicklung der Kultur und menschlichen Spiritualität beiträgt. Die Messe Targie Kielce ist eines der wichtigsten Messezentren in Mittel- und Osteuropa. Jährlich finden dort 40 bis 50 Messen sowie zahlreiche Konferenzen, Seminare und Kongresse statt.
jm (Abtei Münsterschwarzach)
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